Welche MicroSD-Karte für Musik? Arten und nötiger Speicherplatz

Zu wenig Speicherplatz für Musik? Mit einer microSD-Karte lässt sich das schnell ändern. Dazu gibt es zahlreiche Arten und Größen von microSD-Karten, die dazu infrage kommen.

MicroSD-Karten alleine für Musik sollten mindesten der Klasse 4 sein. Sollen auch andere Medien wie z.B. Videos genutzt werden, sind microSD-Karten der Klasse 10 die bessere Wahl. Da Musik nicht sehr datenintensiv ist, reichen schon Karten ab 32 GB für die meisten Musikbibliotheken aus.

Wie so oft gibt es jedoch keine eindeutige Antwort, da jeder seine eigenen Musikbedürfnisse hat. Falls du nicht zu den Durchschnittsnutzern gehörst, kann dir die folgende Übersicht sicher weiterhelfen.

MicroSD-Karten nach Größe der Musikbibliothek

Wie groß eine microSD-Karte sein muss, hängt vor allem von deinen Musikvorlieben ab. Die meisten Menschen hören Musik in normaler (96 kbps) Qualität. Soll es etwas besser sein, kommen auch höhere Qualitäten wie hoch (160 kbps) und extrem (320 kbps) infrage. Natürliche bedeutet eine höhere Qualität auch einen höheren Datenverbrauch.

Die hier gewählten Audioqualitäten richten sich an die Qualität-Unterteilung von Spotify. Die Qualität „normal“ ist dort die Standard-Wiedergabequalität. Doch auch außerhalb von Spotify sind die oben gewählten Qualitäten als Standards weltweit verbreitet. MP3-Bitraten mit über 320 kbps sind zwar möglich, ergeben aber wenig Sinn, da viele MP3-Player diese Bitraten nicht unterstützen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie viele Lieder so eine Musikbibliothek fassen kann. Auch hier kann sich an Spotify orientiert werden: Lange war dort die maximale Größe einer Musikbibliothek 10.000 Lieder. Und die Grenze war nicht nach dem Zufall gewählt: nur 1 % der Nutzer brauchte mehr Platz.

Heißt: Mit einer 128 GB microSD sind nahezu alle Musikliebhaber auch mit bester Qualität voll ausgestattet.

Da 128 GB microSD Karten mittlerweile schon zu den „kleinen“ Karten gehören, gibt es welche der Klasse 10 (und höher) oft schon für unter 25 € auf Amazon (Link). Karten einer niedrigeren Klasse gibt es wahrscheinlich auch noch irgendwo—allerdings hat sich die Klasse 10 als das Minimum etabliert und wird dadurch in vielen Karten verwendet.

Herausfinden, ob ein Gerät gewisse Speicherkarten unterstützt

Ob dein Gerät eine gewisse microSD-Karte unterstützt ist davon abhängig, welche Spezifikation die SD-Karte hat. Diese gibt es als SD, SDHC und SDXC. SDXC ist schon seit 2009 das neuste Format. Das alte SD-Format ist dahingegen kaum noch erhältlich. Normalerweise solltest du bei allen SDXC Speicherkarten keine Probleme haben, es sei denn du hast ein wirklich altes Gerät bzw. Smartphone.

Ob dein Gerät ein Format letztendlich unterstützt, findest du beim jeweiligen Hersteller. Sollte dein Gerät bzw. Smartphone aber nach 2012 auf dem Markt gekommen sein, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass alle Kartenformate funktionieren.

Datennutzung anderer Musikformate

Neben normalen MP3-Formaten bzw. deren Bitraten gibt es noch andere Musikformate, die deutlich mehr Speicher in Anspruch nehmen können. Dazu zählen z.B. die verlustfreien Formate FLAC und WAV. Beide Formate haben üblicherweise Bitraten um die 1411,2 kbps—somit eine knapp 4,5 mal höhere Qualität, als die beste MP3.

In der Praxis ist die Nachfrage von Durchschnittsnutzern nach diesen hohen Qualitäten allerdings gering—das liegt alleine schon daran, da man mit 0800-Kopfhörern, die mit vielen Smartphones mitgeliefert werden, den Unterschied zwischen 320-kbps-MP3 und 1411-kbps-WAV nicht hört.

Vorsicht vor günstigen eBay-Speicherkarten

Leider immer noch prominent ist der Verkauf von gefälschten Speicherkarten auf eBay. Diese sind häufig um einiges günstiger als das Original und versprechen die gleiche Speicherkapazität. Oft kommen die Karten direkt aus China… werden manchmal aber auch von deutschen Händlern verkauft.

Und siehe da—am Computer oder im Smartphone zeigen die Speicherkarten die gesamte Kapazität an—die Karten scheinen daher kein Fehlkauf zu sein.

Das böse Erwachen kommt dann meistens erst einige Monate nachher: Dateien fangen an zu verschwinden oder sich nicht mehr öffnen zu lassen.

Das ist ein typisches Verhalten von gefälschten Karten. Die im Datenmanager gezeigte Kapazität ist nämlich nur Schein. In Wahrheit handelt es sich um viel kleinere und langsamere Karten, die das große Speichervolumen nur digital anzeigen. So hat eine gefälschte 256 GB microSD im Datenmanager zwar 256 GB—ist in Wahrheit aber nur 8 GB groß. Will man mehr als 8 GB auf der Karte speichern, überschreibt diese lediglich die alten Dateien, welche dadurch selbstverständlich zerstört werden.

Sehr ärgerlich bei Fotos auf dem Smartphone… diese sind dann häufig für immer weg.

Ob du eine gefälschte Karte erwischt hast, ist manchmal schwer herauszufinden. Die einfachste Lösung ist, diese mit großen Dateien wie Filmen randvoll zu beschreiben und anschließend zu schauen, ob die Dateien noch funktionieren. Ein anderer Hinweis sind Defekt-Erscheinungen wie das andauernde Abbrechen von Kopiervorgängen oder ein extrem langsames Kopieren von Dateien.

Um das vorzubeugen, kaufe am besten nur bei etablierten Verkäufern ein und schaue in seine Bewertungen. Werden gefälschte Karten verkauft, ist das oft jemandem aufgefallen, der das dort als negative Bewertung kund gibt.

Noch Fragen / Anregungen zum Thema? Lass doch einen Kommentar da.